Nach meinen letzten Renneinsätzen, den österreichischen Meisterschaften Ende März, fühlte ich mich keineswegs saisonmüde. Auch die Schneebedingungen waren zu diesem Zeitpunkt noch sehr gut.
Eine starke Umbruchphase sowie offensichtlich unvorteilhafte Strukturen innerhalb des ÖSV führten aber dazu, dass weder der vorhandene Schnee noch meine Motivation genutzt wurden.
Meine nicht vorhandene Urlaubsreife führte also zur Entscheidung, den April für einen Ausdauerblock zu nutzen, also verbrachte ich den Monat hauptsächlich am Ergometer. Davor gönnte ich mir noch ein paar gemütliche Skitage im Skyline Park Nordkette. Am Ostermontag kürte ich mich zum ersten Mal zum Vereinsmeister des WSV Pichl-Reiteralm und zum Champ of the Mountain (3.200 cent Preisgeld!!!!). Die neu gewonnene Ausdauer nutzte ich dann Ende des Monats gleich für eine mehrtägige Radtour. In 4 Tagen bin ich mit meinem Rennrad die gut 500 Kilometer von Bologna nach Rom gefahren. Die Strecke verlief über den Passo della Futa, durch die hügeligen Olivenplantagen der Toskana und entlang der tyrrhenischen Küste. Espressopausen und Pasta kamen dabei natürlich nicht zu kurz. Die Ankunft im antiken Rom, als das mächtige Kolosseum vor mir stand, war ein magischer Moment. Ich blieb noch ein paar Tage in Rom, ihr wisst schon, Museen und so, und fuhr dann mit dem Zug nach Hause.
Ab Anfang Mai frequentierte ich wieder täglich das Olympiazentrum Tirol, das Krafttraining startete. Ein Wochenende in Frankfurt, eine Regenerationswoche in Amsterdam, was nebenbei meine neue Lieblingsstadt ist, ein paar Abenteuer in Innsbruck, eine Demo in Garmisch, ein Wochenende in Zürich, Museen und so, etwas Zeit in Schladming und Salzburg und bald würde August am Kalender stehen. Ach ja, trainiert habe ich natürlich auch immerbrav. Für August hatte ich nicht viel geplant, außer einen Monat Skifahren in Chile. Davor waren wir noch einen Tag auf dem Skiteppich in Windischgarsten, um unsere neuen Skischuhe auszuprobieren und drei Tage in der Eishalle in Salzburg, wo wir mit der WC Speed Gruppe, mit der wir nach Chile fliegen, Eishockey spielten.
Die Vorstellung, bald auf Ski zu stehen, fällt mir noch schwer, aber ich denke das erübrigt sich schnell, wenn wir in Santiago aus dem Flieger steigen und Winter vorfinden. Im September werde ich wohl noch ein paar warme Tage erleben aber im Großen und Ganzen wird er das gewesen sein, mein Sommer 22. Schön war er.