Der offene Brief, den ich letzte Saison gestartet habe, geht in die nächste Runde.
Nach der Veröffentlichung des offenen Briefs, indem wir glaubwürdigeren Klimaschutz vom internationalen Skiverband FIS fordern, und den mittlerweile über 500 aktive FIS Athlet*innen unterschrieben haben, ist einiges passiert. Die FIS hat in einer Presseaussendung auf den Brief reagiert, indem sie den Athlet*innen widersprochen hat, anstatt die Chance zu nutzen, um gemeinsam ernsthafte Schritte auszuarbeiten.
Danach veröffentlichte die FIS eine Zusammenfassung ihrer Emissionsberechnungen der Saison 2021, die sich in einer von Greenpeace beauftragen Studie als höchst unplausibel erwiesen hat. Ein Freund, der beruflich Ökobilanzen erstellt, hat mir gesagt, dass er sich nicht trauen würde, eine*r Kund*in so unprofessionelle Berechnungen zu überreichen.
Im Sommer wurde dann von der FIS eine Nachhaltigkeitsdirektorin eingestellt, sodass es erstmals eine Person in der FIS gibt, die ernsthafte Zuständigkeiten in diesem Gebiet hat und nicht eigentlich Kommunikationsdirektorin ist, der man auch das Nachhaltigkeitszeug noch zugeschoben hat. Diese Einstellung sehe ich als direkte Folge des offenen Briefs und somit auch als persönlichen Erfolg.
Mehr hat der Brief aber bisher leider nicht bewirkt. Die FIS hält weiterhin an offensichtlichem Greenwashing fest, ist genauso planlos und intransparent wie noch vor einem Jahr. Die neue Nachhaltigkeitsdirektorin hat offensichtlich nicht die Macht, Strategien wie die "klimapositiv"-Behauptungen zu ändern, obwohl sie genau wissen müsste, dass das Bullshit ist.
Es liegt also weiterhin an uns, den Druck auf die FIS zu erhöhen, unseren Sport nachhaltiger zu machen. Deswegen haben wir den Brief etwas angepasst um daraus eine große Petition zu machen, die von allen unterzeichnet werden kann.
Lasst uns zeigen, dass wir alle, vor allem die Fans eine FIS sehen wollen, die ernsthaft und glaubwürdig als Vorreiter im Kampf gegen die Klimakrise auftritt.