Mit Leistungssport verdiene ich mein Einkommen. Das macht mich in gewisser Weise selbstständig, und Selbstständigkeit bedeutet auch unternehmerische Verantwortung. Um dieser gerecht zu werden, versuche ich, so zu agieren, wie ich es mir von anderen Unternehmen auch wünschen würde in Sachen ökologischer Verantwortung, nämlich klimaneutral.
Der größte Klimaschaden von Skirennläufern ist der CO-Ausstoß durch unsere Reiseaktivitäten. Deshalb versuche ich, so viele Emissionen als möglich zu vermeiden und zu verringern, und der Rest wird kompensiert.
Dazu dokumentierte ich alle reisebedingten Emissionen der vergangenen Saison. Für die Flüge nach Norwegen und Spanien habe ich den CO2-Rechner von atmosfair genutzt, um meine Emissionen zu berechnen. Für die gefahrenen Autokilometer mit fremden Autos berechnete ich die Emissionen ungefähr mit dem durchschnittlichen Verbrauch und den gefahrenen Kilometern. Da ich diesen Winter ein Elektroauto besaß und hauptsächlich grünen Strom tankte, sind dadurch keine direkten Emissionen entstanden. Mir ist jedoch auch bewusst, dass bei der Produktion von e-Autos etwas höhere graue Emissionen anfallen, wovon ich auch einen Teil kompensiert habe. Unter diesem Artikel befindet sich neben den Quellenangaben auch ein Link zur Tabelle mit meinen Aufzeichnungen.
Emissionen freiwillig auszugleichen, löst nicht unsere Probleme. Deshalb spreche ich mich für eine staatliche CO2-Bepreisung von mindestens € 180,- pro Tonne CO2e aus, natürlich mit sozialem Ausgleich. Dieser Preis würde nämlich sowohl ungefähre Kostenwahrheit herstellen, als auch einen Lenkungseffekt erzielen. Mit dieser Forderung schließe ich mich unter anderem Fridays for Future und dem österreichischen Klimavolksbegehren an.
Laut meiner Berechnungen haben meine Reisen der vergangenen Saison 1,5247 Tonnen CO2 verursacht. Bei atmosfair kostet der Ausgleich dieser Menge € 35,-. Um auf die geforderten € 180,- pro Tonne zukommen, spende ich den Rest an Greenpeace.
Mir ist auch bewusst, dass ich in diesem Thema (noch) kein Experte bin. Vielmehr befinde ich mich in einem Lernprozess und vielleicht werde ich in Zukunft einen besseren Weg finden, meine Verantwortung wahrzunehmen und Standards zu setzen. Ein spannendes Modell wäre zum Beispiel die Initiative Gemeinwohl-Ökonomie.
Mir ist auch bewusst, dass mein Wunsch nach ökologischer Nachhaltigkeit für viele Unternehmen wirtschaftlich nicht tragbar ist. Deshalb ist dieser Artikel hauptsächlich als Kritik an den derzeit vorliegenden Rahmenbedingungen, dem System, zu verstehen. Es gibt letztendlich kein nachhaltiges Leben in einer nicht-nachhaltigen Welt. Und noch weniger ein nachhaltiges Wirtschaften. Umweltschutz muss sich lohnen, auch kurzfristig.
Quellen
https://drive.google.com/file/d/1q3RJaxT_tM3Lqzej0h8pvxl1r1Ms8JPO/view?usp=sharing
https://www.atmosfair.de/de/
https://www.co2online.de/klima-schuetzen/mobilitaet/auto-co2-ausstoss/#c131031
https://theicct.org/publication/ghg-benefits-incentives-ev-mar22/
https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/gesellschaftliche-kosten-von-umweltbelastungen#gesamtwirtschaftliche-bedeutung-der-umweltkosten
https://fridaysforfuture.de/forderungen/
https://klimavolksbegehren.at/forderungen/
https://web.ecogood.org/de/
https://www.pressreader.com/austria/der-standard/20201127/281698322303349